Der Treidelpfad ist die Geschichte der Kahndrachen
Der Treidelpfad – oder Pramdragerstien – entlang des Flusses Gudenå entstand durch den Binnenschiffsverkehr, der seine Blütezeit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte, als bis zu 200 Kähne Waren zwischen Silkeborg und Randers transportierten. Der Transport erfolgte mit flachen Lastkähnen, sogenannten kåge, die mit bis zu 25 Tonnen Papier, Ziegeln, Torf, Kalk, Seilen und ähnlichem beladen werden konnten. Gegen die Strömung, von Randers in Richtung Silkeborg, wurden die Kähne von angeheuerten Männern – so genannten Kahnziehern – gezogen, die an den Ufern entlanggingen und die Kähne mit Leinen über die Schultern zogen. Ab Bjerringbro übernahmen aufgrund der starken Strömung Pferde die Arbeit. In der entgegengesetzten Richtung zur Strömung halfen das Wasser und der Wind dem Transport auf die Sprünge. Um den Kahn zu steuern und für zusätzliche Geschwindigkeit zu sorgen, verwendeten die Kahndrachen lange Stangen.
Industrialisierung und neue Zeiten
Der Schiffsverkehr auf der Gudenå verlangsamte sich, als 1871 die Eisenbahn nach Silkeborg kam. Der Binnenschiffsverkehr wurde jedoch bis etwa 1920 fortgesetzt, als das neue Kraftwerk Tangeværket mit seiner Aufstauung des Flusses ein zu großes Hindernis darstellte.
An mehreren Orten können Sie kulturelle und historische Spuren der Kahndrachenkultur erleben. Die historischen Gasthöfe, wie Svostrup und Kongensbro, die fast ausnahmslos an wichtigen Übergängen über den Fluss liegen; æ swot man, eine der Stangen, mit denen die Kahnfahrer die Kähne in den Flussbiegungen lenkten; ein Kahn aus den frühen 1900er Jahren, der sich im Energiemuseum befindet und die Eisenskulptur Pramdrageren des Künstlers Erik Heide in Langå.
Sie können aber auch andere spannende kulturhistorische Stätten wie die Stadtmauer von Kjællinghøl und die mittelalterliche Abteikirche von Tvilum sowie Gudenåcentralen und die industriegeschichtliche Landschaft drum herum erleben.